SV Blau-Gelb Stolpen – 1. FSV Dippoldiswalde 1:4 (1:1)

Dipps sieht Rot – und erkämpft sich über 89 Minuten zu zehnt einen verdienten 4:1 Auswärtssieg beim Tabellenletzten in Stolpen.

Bilder

Die Partie im Burgstadion beginnt mit einem Paukenschlag. Die Gastgeber haben Anstoß und drängen sofort in die FSV-Hälfte. Ein langer flacher Ball findet einen SV-Stürmer, der Richtung Tor geht. Aber Kapitän Holger Kirchhof ist mit einer Grätsche zur Stelle, trifft erst den Ball, dann den Gegner – Situation geklärt. Außer für Schiri Mesow, der hier nach 35 Sekunden eine Notbremse sieht und  in seine Gesäßtasche greift. Ein Schock für den FSV, der – ohnehin ersatzgeschwächt angereist – nun das ganze Spiel zu zehnt absolvieren und zeitig umstellen muss.
Die Stolpener im Gegensatz sind psychologisch oben auf, sie versuchen mit langen Bällen die neugeordnete Defensive des FSV zu überwinden. Doch Marco Niebylski (9.) und Torwart Stefan Friedrich (12.) können die gefährlichsten Chancen der Gastgeber entschärfen. Die Gäste selbst versuchen auch, Akzente nach vorn zu setzen, doch wirkliche Gefahr können sie in den ersten fünfzehn Minuten nicht erzeugen.
Im weiteren Verlauf gibt es auf beiden Seiten kaum klare Aktionen. Der FSV versucht, Ruhe in das Spiel zu bringen und lässt den Ball viel durch die eigenen Reihen laufen. Die Stolpener sind nicht in der Lage, ihre Feldüberlegenheit zu verwerten, was auch daran liegt, dass die Gäste die Zweikämpfe annehmen und wenig zulassen. In der 32. Minute leistet sich der FSV dann aber einen ärgerlichen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, Stolpen schaltet schnell um, ein Durchstecker findet Roberto Heinze, der allein Richtung Dippser Tor geht. Stefan Friedrich im FSV-Tor ist zwar noch dran, kann Heinze’s Schuss jedoch nicht entscheidend abwehren, 1:0 für Blau-Gelb. Doch die Gäste kämpfen sich schnell ins Spiel zurück. Eine zu weit getretene Ecke wird von der anderen Seite von Marco Fritz zurück in den SV-Strafraum gebracht, wo Tino Fleischer goldrichtig steht und zum 1:1 einköpft (37.)
Die letzten fünf Minuten vor der Pause gehören dann wieder den Gastgebern. Aber zwei Freistoßmöglichkeiten (40./45.) sowie eine 100%-ige Chance in der Nachspielzeit werden von Stolpen vergeben.

Direkt nach Wiederanpfiff taucht Stolpen erneut vor dem Dippser Tor auf, aber Friedrich kann sich bei dieser Schusschance beweisen und wehrt stark ab. In der Folge wird der FSV immer stärker, spielt gut über die Außen nach vorn und erarbeitet sich Chancen und Standardsituationen. Vor allem der allzeit anspielbare Tino Fleischer und der kampf- und laufstarke Marco Fritz bereiten der SV-Defensive arge Probleme. Dass Dippoldiswalde mit einem Mann weniger spielt, ist in dieser Spielphase nicht mehr spürbar. Folgerichtig gelingt dem FSV der Führungstreffer. Fritz nutzt eine Unaufmerksamkeit der Stolpener Hintermannschaft eiskalt aus und netzt zum 1:2 (57.) Dippoldiswalde gelingt das, was die Gastgeber vor der Pause verpasst haben – das starke Momentum in Zählbares umzuwandeln. Denn in der 63. Minute nach Ecke Fleischer ist es wieder Fritz, der sich hoch in die Luft schraubt und zum 1:3 einköpft.
Obwohl noch 25 Minuten zu spielen sind, ist das 1:3 die Vorentscheidung. Stolpen bietet in der Offensive nur Stückwerk und hat kaum Mittel, um nochmal eine ernste Gefahr zu werden. Einzig in der 67. Minute zappelt der Ball im FSV-Netz, aber die Fahne des Assistenten ist oben, Abseits.
Den Sack endgültig zu macht der eingewechselte Michael Ullrich. In der 83. Minute kommt er nach einem Fehlpass in der SV-Defensive an den Ball, geht an Torwart Sven Gräber vorbei und schiebt aus spitzen Winkel zum 1:4 Endstand ein.

Insgesamt ein verdienter Sieg für den FSV, der nach der äußerst strittigen roten Karte in der ersten Minute Moral und Kampfgeist bewiesen hat und vor allem seine Abschlussschwäche abstellen konnte.

Aufstellung:
Stefan Friedrich – Sven König; Marco Niebylski; Holger Kirchhof; David Zimmermann – Max Cubeus; Sebastian Jockisch; Tino Fleischer; Marco Fritz – Martin Krönert (78. Michael Ullrich); Sören Trübenbach

Tore:
1:0      Roberto Heinze        32.
1:1      Tino Fleischer             37.
1:2      Marco Fritz                  57.
1:3      Marco Fritz                  63.
1:4      Michael Ullrich           83.

Karten:
Gelb: 1/2                               Trübenbach / Jockisch
Rot: 0/1                                 Kirchhof

Schiedsrichter: Sportfreund Mesow m. Ass.

Zuschauer: 40

Das könnte dich auch interessieren …