25.03.18 SG Stahl Schmiedeberg – SpG A-Jugend 6 : 7 n.E. (Kreispokal Viertelfinale)

Bei schönstem Fußballwetter waren unsere Jungs heute im Gießerei-Sportpark Schmiedeberg zu Gast. Die Rollenverteilung stand vor dem Spiel schon fest. Die Schmiedeberger Sportfreunde sind amtierender Hallen- und Kreismeister und haben in der bisherigen Saison noch keinen Punktverlust hinnehmen müssen.
Verstärkt durch Damm, Kerndt, Röhlig und Rosin begannen unsere Jungs. Die taktische Ausrichtung war klar. So lange wie möglich die 0 halten und versuchen durch schnelles gezieltes Umschaltspiel Nadelstiche setzen.

Beide Teams begannen mit einer ordentlichen Portion Respekt voreinander. Taktisch kluges verschieben und harte aber faire Zweikampfführung im kompletten Mannschaftsverbund machte es für die spielstarken Schmiedeberger schwer Ihr Kurzpassspiel aufzuziehen. Nach anfänglichen 20 Minuten abtasten wurden beide Teams mutiger und riskierten mehr, allerdings war heute an unseren Innenverteidigern Röhlig und Richter kein vorbeikommen. Sie agierten wie einst der junge Kaiser Franz, clever, souverän und mit viel Gefühl im Fuß. Es vergingen 28 Minuten bis die Hausherren mal gefährlich vor dem Kasten Damm´s aufgetaucht sind. Jedoch war auch gegen Ihn heute kein Kraut gewachsen. Immer wieder hielt er mit starken Reflexen und sehenswerten Flugeinlagen seinen Kasten sauber. Auch von den gefährlichen und schnellen Flügelspielern der Schmiedeberger war heut dank unseren Außenverteidigern Hempel und Schneider nur wenig zu sehen. Nach ca. 30 Minuten konnten wir uns unsere erste gute Möglichkeit herausspielen. Eine schöne schnelle Kombination zwischen Rosin, Liebl und Kerndt brachte Schöler in aussichtsreiche Position. Leider ohne Erfolg. Nun wurden auch wir mutiger und merkten das hier etwas gehen könnte. Immer wieder rannten Schöler, Löbbert, Kerndt und Liebl unermüdlich gegen ebenfalls stark verteidigende Schmiedeberger an. Durch Löbbert und Kerndt konnten wir noch zu zwei Abschlüssen kommen, welche aber nicht von Erfolg gekrönt wurden.

Zur Halbzeit waren unsere Läufer durch den immens betriebenen Aufwand sichtlich erschöpft. Um weiterhin das Tempo hoch zu halten und das Aufbauspiel des Ligaprimus zu unterbinden galt es frische Kräfte zu bringen. Es kamen die Grippegeschwächten Köhler und Herlt. Die Schmiedeberger begannen nun deutlich intensiver und investierten mehr. Bei Ihren schnellen und vor allem sicheren Spielzügen blieb uns oft nur durch hohen Laufaufwand und körperbetontes spielen zu versuchen Bälle in die Spitze zu unterbinden. Rosin und Alex hatten als 6er kaum die Möglichkeit sich offensiv einzuschalten. Immer wieder waren Kerndt, Liebl, Köhler und Herlt auf sich selbst gestellt und hatten nur wenig Möglichkeiten sich in Szene zu setzen. Kerndt als 10er lief und lief wie er wahrscheinlich schon lang nicht mehr gelaufen war. 10 Minuten nach Wiederanpfiff musste Hempel seiner Erkältung Tribut zollen und wurde von Hofmann ersetzt. Das Spiel wurde jetzt deutlich härter und der gute Schiedsrichter musste auch hier und da mal ordentlich durchgreifen. Kerndt holte sich durch ein taktisches Foul nachdem er selbst Freistoßwürdig gefoult wurde die gelbe Karte ab. Nach 65 Minuten und gefühlten 15 Kilometern plagten Dauersprinter Liebl Krämpfe in beiden Beinen. Es kam Ziegler für Liebl auf die rechte Läuferseite, welcher gleich mit seiner ersten Aktion eine riesen Torchance hatte. Richter schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld in die Schmiedeberger Box. Der Ball segelte an allen „Riesen“ vorbei und unser 1,60 großes Kopfballungeheuer Ziegler schwebte im Stile des legendären russischen Schwanensee-Balletts nur knapp am Ball vorbei. Schade. Im Gegenzug wurde es direkt gefährlich, die Schmiedeberger nutzten unsere Unordnung und konterten schnell und sicher. Als die Situation eigentlich schon geklärt war, ließ sich Herlt noch zu einem unnötigen Foul hinreißen. Gelb für Herlt und Freistoß aus gefährlicher Entfernung für Schmiedeberg. Der Schmiedeberger Bellmann trat an und verwandelte traumhaft und unhaltbar in den Knick des Dippser Tors. Kapitän Herlt war am Boden zerstört und wurde durch seine Mannschaft aufgebaut. Mit Wut im Bauch und der Angst der drohenden Niederlage im Nacken stellten wir um. Der angeschlagene Alex tauschte mit „Maschine“ Richter die Positionen. Richter und Rosin trieben die Jungs nach vorn. Köhler und Kerndt liefen sich die Hacken wund und attackierten ständig die Innenverteidiger und den 6er der Schmiedeberger. Endlich sollte sich der hohe Aufwand lohnen. Köhler erkämpfte sich in der gegnerischen Box das Spielgerät und kochte seinen Gegenspieler ab. Dieser fiel mit Knoten in den Beinen zu Boden und zog Köhler im 5er ebenfalls zu Boden. So still war es am gesamten Nachmittag im Schmiedeberger Sportpark nicht. Leider musste die Trillerpfeife des unparteiischen Hoyzer (kleiner Joke) defekt gewesen sein. Nun denn ging das Anlaufen gegen Windmühlen weiter. Nachdem Kerndt und Köhler immer aggressiver bearbeitet wurden, gab es auch mal für uns einen Freistoß vorm Schmiedeberger 16er. Freistoßspezi Löbbert saß schon draußen also trat Kerndt selbst an. Mit viel Wut im Bauch zog er ab. Leider in die Mauer… Herlt nutzte die kurze Verwirrung, schnappte sich den Abpraller und zog aus 18 Metern ab. Ein Strahl wie eine Rakete aus Nordkorea. 1:1! Die Freude war riesig. Die letzten 10 Minuten plätscherte das Spiel nun dahin. Beide Teams hatten kaum noch Reserven.

Wir waren nun die erste Mannschaft die es geschafft hat Schmiedeberg zumindest nach 90 Minuten ein Unentschieden abzuringen. So ging es mit strahlenden Gesichtern in die Verlängerung.

Beide Teams begannen verhalten. Niemand wollte einen Fehler machen – dies war deutlich zu spüren. Kaum Risiko-Pässe und fast keine Dribblings im Zentrum. Die Schmiedeberger kamen trotzdem nach gut 10 Minuten durch Jafari und Bellmann zu zwei guten Möglichkeiten die allesamt vom überragenden Schlussmann Damm vereitelt werden konnten. Nach weiteren torlosen 15 Minuten und zahlreichen Krämpfen auf beiden Seiten ging es in die letzte Halbzeit der Verlängerung. Beide Mannschaften konnten kaum noch zusetzen. Die Schmiedeberger hatten immer eine optische Feldüberlegenheit, aber wir kämpften für die verletzten Boldt und Kohl, sowie für die Opfer des begrenzten Auswechselkontingents Grießbach und Welde wie einst Feldherr Maximus Decimus Meridius für den römischen Kaiser Mark Aurel.
Als sich schon alle auf Elfmetschießen eingestellt hatten bekam ein Schmiedeberger noch einmal einen Steilpass in unsere Box. Glücklicherweise verstolperte er 5 Meter frei vor Damm den Ball und es ging ins Elfmeterschießen.

2:1
2:2 – Röhlig
3:2
3:3 – Rosin
4:3
4:4 – Richter
5:4
5:4 – Kerndt verwandelt nicht (Der Ball wurde vom Schmiedeberger Schlussmann abgewehrt, dieser freute sich und in der Zwischenzeit trudelte der Ball mit viel Effet zurück in Richtung Tor – alle hielten den Atem an. Leider nur Pfosten. Wäre das Ding reingegangen hätte Kerndt sich über Millionen Klicks auf Youtube freuen können).
5:4 – Der Schmiedeberger Bellmann schoss an den Querbalken
5:5 – Köhler
6:5
6:6 – Hofmann
6:6 – Damm pariert einen gut geschossenen Elfer der Schmiedeberger. Flitzer Grießbach dachte das Spiel sei vorbei und stürmte den Platz um sich vor Damm zu verneigen. Nach kurzem Gelächter und ein paar mahnenden Worten des Schiedsrichters trat Herlt zum entscheidenden Elfer an.
6:7 – Herlt, der Mann für die wichtigen Tore verwandelt sicher und die Freude kannte keine Grenze

Ligaprimus Schmiedeberg wurde zum ersten Mal in dieser Spielzeit geschlagen. Erfolgsrezept war letzten Endes eine überragende kämpferische Mannschaftsleistung, eine hohe Laufbereitschaft und einen überragenden Torhüter – Wie später Mitgeteilt wurde hätte Jogi schon die Einladung für das Turnier in Russland geschrieben.
Zu guter Letzt bewiesen die enttäuschten Schmiedeberger Spieler Charakter und gratulierten unseren Jungs zum Sieg und zu dem sehr fairen Spiel.

Die geschätzten 60-70 Zuschauer sahen ein Spiel welches auch gut und gern ein Finale hätte sein können. Wir wünschen den Schmiedebergern viel Erfolg und sind sicher das sie auch verdient den Kreismeistertitel verteidigen werden.

 

 

Es spielten: Damm – Schneider, Röhlig, Richter, Hempel – Alex, Rosin – Schöler, Kerndt, Löbbert – Liebl; Herlt (46.), Köhler (46.), Hofmann (54.), Ziegler (68.)

Stolze Trainer: Schreiber, Vogt und Herrmann

 

 

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