01.05.18 Pokal-Halbfinale SpG Wilsdruff/Mohorn/Kesselsdorf – SpG A-Jugend 4:5 n.E. (0:1)

01.05.2018  IMG-20180501-WA0002 - Saison 2017_18

Nachdem unsere Jungs im Viertelfinale gegen Ligaprimus Schmiedeberg ins Halbfinale einziehen konnten, meinte es die Losfee nicht allzu gut mit uns und wir bekamen den Zweitplatzierten die SpG Wilsdruff – Auswärts für das Halbfinale zu gelost.

Nach dem kräftezehrenden Ligaspiel am Sonntag gegen Schmiedeberg ging es nach nur einem Tag Pause und mit 3 angeschlagenen Stammspielern ins Wilsdruffer Parkstadion. Dort angekommen standen wir und Schiri Lotze erstmal vor verschlossenen Toren – wahrscheinlich ging auch in Wilsdruff das Hexenfeuer etwas länger als geplant.

Mit verkürztem Aufwärmprogramm ging es dann doch pünktlich los. Beide Teams standen sich schon vor 3 Wochen in der Liga gegenüber und hatten ordentlich Respekt voreinander. Die ersten zehn Minuten begannen verhalten mit kleineren Angriffsbemühungen auf beiden Seiten. Nach einem guten Angriff über die Rechte Seite kam Kohl zum Abschluss, welcher vom gegnerischen Keeper zur Ecke geklärt wurde. Kohl brachte die Ecke in den 16er, die von den Wilsdruffer Verteidigern rausgeköpft werden konnte. Rosin holte sich das Spielgerät, legte sich den Ball am herauseilenden Verteidiger vorbei und zog traumhaft ins lange Eck ab. Da war das gewollte frühe 1:0. Von nun an begann ein recht durchsichtiges Spiel der Hausherren. Immer wieder versuchten sie mit langen hohen Bällen Ihre 3 Stürmer in Position zu bringen. Früher nannte man das mal einfallsloses Kick and Rush. Spielerisch haben wir da etwas mehr erwartet. Mit den Bällen und den gegnerischen Angreifern hatte unsere Kette um Schneider, Röhlich, Richter und Liebl keine Probleme. Immer wieder schoben wir die 4er-Kette bis 30 Meter vor unser Gehäuse. Somit konnten viele lange Bälle vom sehr starken Torhüter Damm abgelaufen und verteilt werden. Wir versuchten dann unser Glück mit Flachpassspiel und schnellen Angriffen über unsere Flügelspieler Kohl und Schöler. Immer wieder tankten sich beide zur Grundlinie durch und brachten gefährliche Bälle nach innen. Leider passte entweder der letzte Pass nicht oder es gab keine Abnehmer im Zentrum. Welde und Köhler, als zentrale Angreifer, liefen sich vorn die Hacken wund um die Wilsdruffer immer wieder zu langen Bällen zu zwingen und einen geordneten Spielaufbau zu unterbinden. Wenn die Hausherren doch mal versucht haben spielerische Lösungen zu suchen, standen sofort unsere beiden heute überragenden 6er, Alex und Rosin, bereit und unterbanden fast jede Bemühung der Gastgeber. Den stark genervten Wilsdruffern merkte man an, dass sie mit Ihrer Art Fußball zu spielen heute nicht weit kamen. Röhlich, Richter und Damm pflückten alles aus der Luft herunter was herunter zu pflücken war.  So ging es mit der verdienten Führung in die Pause.

Wir nahmen ein paar kleine taktische Veränderungen vor und wollten damit die langen Bälle auf die gegnerische Offensivabteilung noch stärker unterbinden. Erhobenen Hauptes ging es raus aus der Kabine und man merkte sofort das Wilsdruff sich etwas vorgenommen hatte. Plötzlich begannen die Hausherren Fußball zu spielen und drückten uns immer mehr in die eigene Hälfte. Die Härte in den Zweikämpfen nahm gehörig zu. Größtes Opfer war hier der eh schon angeschlagene Alex, der gefühlte 100 Fouls gegen sich hinnehmen musste. 7 gelbe und eine gelb-Rote Karte ab Minute 45 sprechen da eine deutliche Sprache. Nach 60 Minuten waren wir gezwungen zu reagieren. Kohl und Schöler waren nach unzähligen Sprints auf die gegnerische Box platt. Es kamen Löbbert für Schöler und Hofmann für Kohl. Mit dem frischen Personal gelang es uns wieder für Entlastung zu sorgen und zu unserem Spiel zurück zu finden. Es wurde nun ein offener Schlagabtausch. Chancen auf beiden Seiten. Vor allem Standartsituationen wurden auf beiden Seiten immer gefährlicher. Die Uhr tickte für uns. Wilsdruff musste hohen läuferischen Aufwand betreiben, um unsere Angriffe zu unterbinden und selbst Chancen zu kreieren. Immer wieder verlagerten wir das Spiel, um Gegner und Ball laufen zu lassen. Man merkte den Gastgebern an, dass dies Ihnen sehr an die Substanz ging und somit wurde immer wieder versucht mit Fouls unser Aufbauspiel zu unterbinden. Alex und Rosin wurden bei fast jedem Pass und jeder Ballannahme gefoult. Der gute Schiedsrichter hatte aller Hand zu tun, um die taktischen Fouls zu unterbinden. Nach gut 80 Minuten und dem Finale vor Augen wurden wir plötzlich unkonzentrierter, leisteten uns häufiger Fehlpässe und begannen die Bälle hinten raus zu schlagen. Das machte die Hausherren wieder stark und sie witterten Ihre Chance. In der 87. Minute war es dann soweit. Nach einem nicht gepfiffenen Foul an Alex (wem auch sonst) bekamen die Wilsdruffer den Ball im Zentrum. Der Gegnerische Angreifer Dürsel konnte mit Ball 10-15 Meter ungestört auf unsere Box zulaufen. Er zog ab und traf unhaltbar ins Tor. – Dies hieß für uns erneut Verlängerung!

Nach 90 Minuten mussten wir erneut umstellen. Der schon verletzt ins Spiel gegangene Kapitän Welde musste sich seinen Blesuren geschlagen geben und es kam Hempel. Wir stellen dann um. Richter auf die 6, Schneider in die IV und Hempel hinten links. Auch die Wilsdruffer mussten einen verletzten Spieler draußen lassen – Gute Besserung von hier aus. Da die Hausherren keine Wechselspieler mehr hatten hieß es 11 gegen 10 in der Verlängerung. Hoch Motiviert und mit dem unbedingten Willen ins Finale einzuziehen begannen wir die Verlängerung. Sofort war klar wie diese abläuft. Wir machten Druck und die Hausherren stellten sich hinten rein und versuchten mit langen Bällen ihre beiden verbliebenen Spitzen zu schicken. Auch in der ersten Hälfte der Verlängerung spielten wir uns viele Chancen heraus, die wir schon hätten nutzen müssen. Unser Manko die Abschlussschwäche kam hier wieder deutlich zum Vorschein. Chance um Chance wurde vergeben oder es versucht die Kugel über die Linie zu tragen. Man merkte das Wilsdruff durch den hohen Laufaufwand platt war und sich nur noch mit harter Verteidigung über Wasser halten konnte. In der 104. Minute platzte „Fair-Play Spieler in Persona“ Alex der Kragen. Nach dem gefühlten 101. Foul an ihm beschwerte er sich lautstark beim Schiedsrichter und kassierte die erste gelbe seiner bisherigen Laufbahn.

Mit mächtig Oberwasser ging es nun in Hälfte zwei der Verlängerung. Im Prinzip das gleiche Bild. Wir liefen über Liebl, Löbbert und Köhler an und konnten nix zählbares mitnehmen. In der 116. Minute gab es dann die längst überfällige Gelb-Rote Karte für den Wilsdruffer Spielvogel, der wohl diese Nacht noch von Alex träumen wird. Röhlich, Hofmann, Schneider und Hempel machten hinten alles dicht und so kam es erneut zum Elfmeterschießen.

 

2:1 – Wilsdruff
2:1 – Röhlich vergibt
3:1 – Wilsdruff
3:2 – Rosin
3:2 – Damm hält
3:3 – Richter
4:3 – Wilsdruff
4:4 – Hofmann
4:4 – Wilsdruff vergibt
4:5 – Köhler

Nach harten 120 Minuten + Elfmeterschießen ziehen unsere Jungs hoch verdient ins Pokalfinale ein. Gegner wird dort Landesklasse Absteiger Possendorf sein, welche Ihr Halbfinale beeindruckend mit 11:2 gegen Stolpen gewinnen konnten. Das Finale wird dieses Jahr in Hainsberg stattfinden (Datum steht noch nicht fest) – Das wird nochmal eine richtig schwere Nummer und wir hoffen auf reichlich Unterstützung.

 

Es spielten: Damm – Liebl, Röhlich, Richter, Schneider – Alex, Rosin – Kohl (ab. 70. Hofmann), Welde (ab 90. Hempel), Schöler (ab 60. Löbbert) – Köhler

 

Stolze Trainer: Schreiber, Vogt, Kreische und Herrmann

 

Bericht: Ronny Herrmann

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