12.03.17 FSV F1-Jugend – TSV Seifersdorf 1:1

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So leicht ging es nicht

oder, wie man sich ein Rückspiel nicht vorstellt

Das Spiel vom 03.09.2016 gegen Seifersdorf war ein stolzes Ergebnis: 0:9. Dass das Rückspiel auch ganz anders ausgehen kann, hatte zwar der Couch der Dippoldiswalder in der Kabine mahnend erwähnt, muss aber die Tiefen der Spielerseelen nicht ganz erreicht haben.
Trainer Jürgen Meißner stellte zum Anfang ein Team auf, was durchaus in der Lage war, das Geschehen zu beherrschen, jedoch sollte der durch einen Dynamo Scout entdeckte Tobias Schmidt erst in der 2. Halbzeit spielen. Die Verteidigung aus den “Standmännern” Neven Urban und Fabio Rudolph war qualitativ nicht zu toppen, das sind die Besten dort. Der Tom Schütze im Mittelfeld war auch eine gute Wahl und der Sturm aus Moritz Berger und Nico Zessel war ebenfalls ausreichend besetzt. Wie immer träge am Anfang erhielt die Dippser F1 in der 6. Spielminute durch einen Verteidigerfehler eine Klatsche. Dass dem sonst so zuverlässigen Verteidiger Fabio Rudolph solch ein Fehler passierte, war das erste Mal. Noch immer von der Krankheit geschwächt, ging ihm beim Nachlaufen und Stören des Angriffs die Puste aus und der Gegner stand allein vor dem Tor. Null Chance für Frederick Keul. In der Folge wogte das Spiel hin und her, und von der im September im ersten Spiel mageren Spielfähigkeit der Schmiedeberger war keine Spur zu sehen. Auch sie hatten ihre Mühe, den Ball am Fuß zu halten, waren aber deutlich spielstärker, als es die Gelb-Blauen in Erinnerung hatten. Auch hatten sie den Stammtorwart eingesetzt, der bei der damaligen Niederlage verhindert war. Das merkten die Dippser schon deutlich. Gegen dessen Mut und Schnelligkeit hatten die Gelb-Blauen Mühen, einzulochen. Das Ziel, wieder mit “Links” zu gewinnen, war in weite Ferne gerückt.
Als Nico Zessel durch einen Gegner auf dem Fuß erwischt wurde, wechselte Meißner sofort Tobias Schmidt ein, der dann als erfahrener Drahtzieher mit seinem Lieblingsmitspieler Moritz Berger versuchte, Struktur einzubringen. So ging es mit einer Niederlage in die Kabinen. Dass das den Dippsern nicht gefiel, sah man ihnen an.
Moritz Rudolph ließ sich auswechseln, da auch ihm die Kondition durch Krankheit fehlte. So musste immer wieder operativ gewechselt werden und schien das Einsatzkonzept vom Meißner in Wanken zu bringen.
In der 2. HZ waren dann geplant Tobias Schmidt auf dem Feld, ebenso der über die interne Talenteförderung engagierte Tyler Bruhn und Moritz Rudolph in der Verteidigung. Fabio Rudolph war durchaus einverstanden, nicht mehr zu spielen, denn seine Krankheit hatte doch Spuren hinterlassen.
Jetzt spielten die Dippoldiswalde so auf, wie man es gewohnt war – selbstbewusst. Oft höre man nun von den Dippser Fans das “Ohhhhhh”, wenn der Ball die Latte besuchte oder der Torwart der Seifersdorfer Arbeit bekam. Folgerichtig genoss dann Tobis Schmidt ein tolles Tor, wo er drei Gegner austrickste und den Kasten traf. Es gehörte schon fast zur Routine, dass man das von ihm erwartete. Der Neuling in der Kreisklasse, Tyler Bruhn, machte seine Aufgabe erstaunlich gut. Er stellte sich oft frei und war gesuchter Anspielpunkt. Obwohl er altersmäßig jünger war, ging er mutig seine Gegner an und führte den Ball sehr oft durch die sich auftuenden Lücken. Gut gemacht! Dann in der 32. Minute bekam Torwart Keul einen Gegentreffer, den er selbst verschuldet hatte. Statt den Ball weit aus der gefährlichen Torzone in die Mitte zu werfen, muss ihm wohl der Ball aus der Hand gerutscht sein, denn der erreichte nicht die Zone vor der Mittellinie, wo seine Spieler warteten, sondern die vor dem Tor lauernden Gegner. Drei Mann bombardierten dann das Tor und schossen was das Zeug hielt. Immerhin 2 x konnte Freddy abwehren, dann saß der dritte Versuch platziert im Netz. Seine Verteidigung in dieser Situation war sehenswert. Die herbeigelaufenen Kameraden konnten da auch nichts mehr ausrichten. Dass war nun genau dass, was die Dippser nicht wollten, in Rückstand geraten. Sollte hier das Schicksal Böses vorhaben?
Die dann spielende Dippoldiswalder Mannschaft machte stabil ihre Arbeit und Freddy Keul bekam noch zu tun, aber er hatte sein Selbstvertrauen wieder gefunden. Nico Zessel machte schon seit längerer Zeit auf sich aufmerksam. Obwohl er zu den Jüngsten gehört, hat er eine Lauffreude entwickelt, die erstaunlich ist. Auch seine Technik hat sich verbessert und so war sein Tor in der 37 Minute ein Lohn für seine unermüdliche Arbeit.
Mit dem Endstand 2:2 hatten beide Trainer nicht gerechnet, denn der Favorit war die Dippser “6”.

Die Meinung des Trainers:
Das Unentschieden gegen Schmiedeberg im Vergleich zum Unentschieden gegen Bannewitz war ungerechtfertigt. Analysiert man die Tore der Gegner, dann waren es Fehler, die sonst nicht passieren. Damit bewerte ich das Ergebnis mit Sachlichkeit: Hätte nicht passieren dürfen, ist aber passiert. Punkt.
Die Dippser machen Fehler, die noch nicht tiefgründig wegtrainiert wurden. Also suchen wir die Fehler nicht bei den Spielern, sondern haben unsere Trainingsgestaltung auf die aktuellen Herausforderungen umzustellen. Das war bisher immer erfolgreich.
Damit stehen zunächst folgende Prioritäten auf der Agenda:
– Analysieren der meist am Anfang eines Spiels vorhandene Antrittsmüdigkeit – mit den Eltern
– Torabwürfe trainieren mit fließender Übernahme und folgendem Passspiel gegen eine 2er Abwehrkette
– Schnellkraft mit Lauftraining entwickeln: “Dem Ball hinterher!”
Interessant war bei den Seifersdorfern zu beobachten, dass für eine kurze Zeit ein Spieler aus den Reihen der Bambinis eingesetzt wurde. Da ergeben sich in Dippoldiswalde im Sinne einer modernen Talenteförderung noch Reserven.

Fazit: Wer modernen, interessanten Fußball für Kinder spielen will, muss neue Wege gehen und alte Zöpfe abschneiden – “Geht nicht, gibt’s nicht!”. Das werden wir in der F1 auf jeden Fall tun, das sind wir unsern jungen Mitgliedern schuldig.

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